Gehölze pflanzen

Eine Hecke als praktischer Sichtschutz oder ein attraktiver Obstbaum, der Herbst ist genau die richtige Zeit um Gehölze im heimischen Garten zu pflanzen. Doch bevor man sich an die Arbeit macht, sollte der Boden ordentlich vorbereitet werden.

Im Herbst, wenn sich das lange Gartenjahr langsam dem Ende zuneigt, denken meistens nur wenige daran, ihren Garten zu gestalten. Dabei ist jetzt und noch bis Anfang Dezember bzw. solange der Boden noch nicht gefroren ist, der perfekte Zeitpunkt um Gehölze zu pflanzen. Vor allem in Gebieten mit milden Wintern und trockenen Sommern empfiehlt sich eine Herbstpflanzung. Die Pflanzen werden dank der winterlichen Niederschläge mit Wasser versorgt. Trotzdem bleibt auch der Frühling, etwa von Anfang März bis Ende April ein günstiger Zeitpunkt um Gehölze zu pflanzen. Zudem ist die Sortimentsauswahl an Heckenpflanzen, Blütensträuchern und Obstgehölzen in unseren Bellandris Gartencentern im Herbst besonders groß.

Die Wurzeln sind jetzt aktiv

Mit dem Laubfall kündigen die Pflanzen an, dass die oberirdischen Teile sich in die winterliche Wachstumsruhe begeben. Die Nährstoffe werden den Blättern entzogen und in den Wurzeln gespeichert. Dadurch verfärben sich die Blätter zunächst und werden dann abgeworfen. Da der Boden auch im Spätherbst noch relativ warm ist, wachsen die Wurzeln noch weiter, bzw. frisch gepflanzte Gehölze können noch mit dem Wachstum kleiner Feinwurzeln beginnen, die ihnen eine Nährstoff- und Wasseraufnahme ermöglichen. Damit können sie eine ideale Grundlage für den Frühjahrsaustrieb bilden und können eventuelle Trockenperioden im nächsten Jahr besser überstehen.

Pflanzzeit Obstbäume

Die Pflanzsaison für Obstgehölze wie Apfel-, Birnen-, Zwetschgen- oder Kirschbäume, aber auch Beerensträucher, beginnt Mitte bis Ende Oktober, wenn die Bäume und Sträucher kein Laub mehr tragen. Das ist die beste Voraussetzung für einen kräftigen Austrieb im Frühjahr. Bei frostempfindlichen Arten wie Pfirsichen oder Aprikosen empfiehlt es sich, ausschließlich im Frühjahr zu pflanzen, damit sie bis zum Winter ein gutes Wurzelwerk ausgebildet haben.

Hecken pflanzen

Heckenpflanzen in Containern können das ganze Jahr über gepflanzt werden, da sie bereits ausreichend Wurzelmasse besitzen. Ballenware wird zwischen September und Mai eingegraben, während wurzelnackte Ware nur in der kühleren Jahreszeit, vor allem im Herbst, verpflanzt werden sollten. Wer eine Hecke plant, muss auf den Abstand zwischen den Pflanzen achten: Soll die Hecke naturnah werden, beträgt der Pflanzabstand etwa 1,5 bis 2 Meter. Für Schnitthecken plant man zwischen zwei und fünf Pflanzen pro laufendem Meter ein. Bleibt das Laub liegen, benötigen Hecken im Herbst keinen zusätzlichen Dünger.

Pflanzzeit für Nadelgehölze und immergrüne Laubgehölze

Immergrüne Pflanzen und Nadelbäume wie Eiben, Buchsbaum oder Kirschlorbeer sollten schon im frühen Herbst (August/September) und dann erste wieder ab März verpflanzt werden. Diese Pflanzen benötigen auch im Winter Wasser, da sie im Gegensatz zu den Laubabwerfenden Gehölzen auch in der kalten Jahreszeit Wasser über ihr Laub verdunsten. Und dieses Wasser können sie nur aufnehmen, wenn sie bereits neue Wurzeln gebildet haben. Haben sie also die Möglichkeit über den Sommer einzuwurzeln, überstehen sie ihren Winter deutlich besser. Wenn die Pflanzen eingegraben werden müssen, ist darauf zu achten sie auch im Winter regelmäßig mit Wasser zu versorgen.

Allgemeine Pflanztipps

Damit die Gehölze gut anwachsen, benötigen sie gute Startbedingungen: Zunächst wird mit einem Gärtnerspaten das Pflanzloch ausgehoben, das etwa eineinhalb bis zweimal so breit und tief sein sollte wie das Wurzelwerk der Pflanze. Es lohnt sich, auch den Boden rund um das Pflanzloch von Unkraut und Steinen zu befreien und großzügig mit einer Harke aufzulockern. Denn ein stark verdichteter Boden erschwert das Einwurzeln, es kann sogar zu Staunässe (oder Trockenheit bei Wassermangel) kommen, was der Pflanze ebenfalls Probleme beim Anwachsen bereiten kann. Außerdem können sich die Wurzeln so ungehindert ausbreiten und gut anwachsen und es ist eine gute Wasserdurchlässigkeit gegeben. Eine Drainage aus Kies oder etwas Erde vermischt mit Sand verbessert die Wasserdurchlässigkeit noch. Bei größeren Gehölzen oder Bäumen kommen ein oder mehrere stützende Pflanzpfähle am besten gleich mit in das Pflanzloch. Danach wird mäßig angegossen und der Boden nicht zu fest angedrückt um den Boden nicht direkt wieder zu verdichten. Auch ein Gießrand ist ratsam.

Pflegetipps

Bei der Pflanzung im Herbst, besser noch im ersten Jahr, sollten die Pflanzen weder mit Kompost noch mit Dünger versorgt werden, da sie zunächst ein gutes Wurzelwerk entwickeln sollen. Ohne Nährstoffzugaben ist die Pflanze gezwungen, ihre Wurzeln weit auszubreiten. Damit die Pflanzen problemlos durch den Winter kommen, werden sie am besten mit einer Mulchschicht aus Rindenmulch oder aus kleingehäckselten Gartenabfällen bedeckt. Zusammen mit einer Schicht Laub oder Reisig sind sie ein hervorragender Kälteschutz und vorsorgen die Pflanzen mit Nährstoffen. Außerdem hält der Mulch lästige Unkräuter fern.

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